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Liebe, Familie und Neuanfang in den USA: Wie Denise Ilktac ihre Heimat in der Ferne fand

Monique Menesi Season 5 Episode 178

In dieser Episode erörtern wir die Frage, ob man in einem fremden Land eine neue Heimat finden kann, anhand der beeindruckenden Geschichte von Denise Ilktac. Denise, eine deutsch-türkische Auswanderin, lebt seit neun Jahren in Südkalifornien und gewährt uns tiefe Einblicke in ihr Leben.

Highlights der Episode:

  • Berliner Wurzeln und Weg in die USA: Denise erzählt von ihrer Kindheit in Berlin und ihrem mutigen Schritt, in die USA auszuwandern.
  • Herausforderungen des Kulturenwechsels: Sie spricht offen über die Schwierigkeiten, die mit dem Umzug in ein neues Land einhergehen, und wie es sich anfühlt, in der Ferne neue Wurzeln zu schlagen.
  • Kulturelle Unterschiede: Wir diskutieren über die Unterschiede in Bezug auf Freundlichkeit und Offenheit zwischen Deutschland und den USA.
  • Suche nach Stabilität und Liebe: Denise teilt ihre persönlichen Erfahrungen und Geschichten ihrer Liebesbeziehung, sowie die emotionalen Herausforderungen nach der Geburt ihres Kindes.
  • Reflektionen über Heimat und Zugehörigkeit: Gemeinsam reflektieren wir darüber, was es bedeutet, sich in einem neuen Land heimisch zu fühlen und wie man sich selbst in fremden Kulturen findet.

Diese Episode bietet tiefgehende Einblicke in die Dynamiken von Liebe und Familie und ermutigt dazu, den eigenen Gefühlen und Beziehungen ehrlich zu begegnen. 

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Speaker 1:

Als ich diesen Podcast-Gast eingeladen habe, habe ich ehrlich so für mich gedacht wie kann das denn sein, dass wir noch keinen Podcast zusammen aufgenommen haben, frage ich mich jetzt bis heute. Und manchmal hat man so das Naheliegendste und denkt da nicht dran. Ich glaube, wir hatten auch schon mal irgendwann mal gesprochen, und dann kam wieder irgendwas. Und heute habe ich eine wirklich, ich würde fast sagen, in der Instagram-Szene Kultauswandererin. Ich habe nämlich hier die Denise Ilktac So spreche ich es, glaube ich, richtig aus gell, ja, perfekt, mit Deutschen, türkischen und Wurzeln in Amerika. Hi, denise, schön, dass du da bist. Hallo, Ich freue mich ganz besonders heute. Dankeschön Dass, dass du da bist. Hallo, ich freue mich ganz besonders heute. Dankeschön, dass, du mein.

Speaker 2:

Gast bist. Vielen, vielen Dank. Danke für die Einladung. Ich freue mich auch, und mir geht es auch wie dir, dass ich mich frage warum treffen wir uns erst jetzt? Aber ich freue mich, stimmt, ich freue mich.

Speaker 1:

Naja, wir wohnen jetzt ungefähr zweieinhalb Stunden auseinander, kann man sagen, so, je nach Berufsverkehr vielleicht drei, und wir haben uns noch nicht gesehen in echt, aber es fühlt sich nicht so an. Auf jeden Fall kann ich sagen Nee, tatsächlich Stimmt. Ja, das liegt aber auch daran, fühlt sich an, als würden wir uns jetzt beim Kaffee treffen, genau, das liegt aber vielleicht auch daran, dass du einfach so eine sympathische, nahbare Person bist, auch auf Social Media, und ich glaube, dadurch kenne ich natürlich auch ganz viele, und da hat man wahrscheinlich auch echt so das Gefühl Mensch, mit der habe ich schon hundertmal einen Kaffee getrunken. Wie kann das denn überhaupt sein, dass wir uns noch nicht über den Weg gelaufen sind?

Speaker 1:

dass wir uns noch nicht über deinen Weg gelaufen sind. Ja, das finde ich eigentlich auch schön, das finde ich gut Erzähl uns ein bisschen was zu dir. Wer bist du, wo lebst du, wo kommst du her? Für die, die dich noch nicht kennen sollten Es gibt ja bestimmt noch ein paar, aber viele kennen dich, glaube ich, und auch denen geben wir ein bisschen neue Informationen hier heute mit.

Speaker 2:

Okay, gerne. Also ich heiße Denise. Ich bin, wie du schon gesagt hast, deutsch-türkisch, mein Papa ist Türke, meine Mama ist waschechte Berlinerin, und ich bin in Berlin geboren und aufgewachsen und fühle mich auch in meinem Herzen weiterhin als Berlinerin, und ich lebe jetzt hier in Kalifornien, südkalifornien, am Strand, und ich bin jetzt hier seit ziemlich genau neun Jahren, und wenn ich das sage, merke ich immer noch, dass ich das total verrückt finde und irgendwie surreal. Also, dir geht es vielleicht ähnlich, wenn du bei dir zwischendurch feststellst wie viele Jahre? also, weil ich mich immer noch oft so fühle ich bin die Neue hier. Ich bin vorgestern angekommen, und dann stelle ich fest wow, neun Jahre.

Speaker 2:

Ich weiß noch, als ich angekommen bin und hier Deutsche getroffen habe, die mir gesagt haben, sie leben hier seit zehn Jahren, dass ich dachte wow, wie muss sich das anfühlen? Und ja, und jetzt bin ich fast eine von denen, die jetzt schon seit neun Jahren hier ist. Und ja, also ich komme aus Berlin und ich hatte niemals vor auszuwandern. Also, ich komme aus Berlin und ich hatte niemals vor auszuwandern. Also, ich habe eine Familie, die ich sehr lieb habe, und viele tolle Freunde, und ich war immer glücklich mit meinem Job und alles.

Speaker 1:

Was hast du gemacht in Berlin? Also, was war so dein Background? Was hast du beruflich gemacht? Wie war dein Leben, bevor plötzlich das Thema Amerika in dein Leben?

Speaker 2:

getreten ist. Ja, ich habe eine ziemlich lange Zeit hauptberuflich als Schauspielerin gearbeitet, auf der Bühne, vor der Kamera, habe moderiert, gesprochen, und dann kam irgendwann dazu, dass ich das Gefühl hatte, ich möchte nochmal studieren. Und dann habe ich Deaf Studies studiert, sprache und Kultur der Gehörlosen, und weil ich auch Gebärdensprache so toll fand, und dann teilte sich das bei mir so 50-50. Ich habe so für 50 Prozent diese künstlerischen Sachen gemacht, und zur anderen Hälfte habe ich als Familienhelferin gearbeitet Und in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, und ich habe aber beides gleich doll geliebt, und irgendwie hat es auch gut zusammengepasst. Also, ich hatte das Gefühl, ich kann in beiden Bereichen irgendwie. Das passt irgendwie schön zusammen. Und ja, das habe ich gemacht, und damit war ich irgendwie vollends glücklich und war eigentlich schon in Planung meiner Bachelorarbeit und sah mich schon, dass ich all das weitermache und irgendwann Doktor den ich selten bin und so weiter und so fort. Und dann wurde ich gefragt von einer Familie, für die ich als Familienhelferin gearbeitet habe, ob ich sie begleiten kann für drei Wochen nach Kalifornien.

Speaker 1:

Also, die hatten ein gehörloses Kind.

Speaker 2:

Genau.

Speaker 1:

Und die haben dich gebeten, ob du als quasi Support mitkommen kannst. Genau, warst du davor schon mal in Amerika? Nein, also hattest du überhaupt schon mal.

Speaker 2:

Nein, ich war noch nie in Amerika. Also ich bin schon geflogen und so. Also dadurch, dass ja mein Papa auch aus der Türkei kommt, waren wir oft in der Türkei und in vielen anderen Ländern auch, aber ich war noch nie in Amerika und noch nie so weit weg und hatte das auch irgendwie nicht vor. Ich war sowieso zu dem Zeitpunkt, weil ich einmal so einen gruseligen Flug hatte, auch nicht so der Fan vom Fliegen Und ja, und ich war auch einfach so glücklich mit allem, was gerade passiert ist, dass ich auch das klingt jetzt, wenn ich zurückdenke, so verrückt, aber als ich gehört habe, drei Wochen dass ich so dachte nee, ich möchte gar nicht drei lange Wochen aus meinem Leben rausgerissen sein, und jetzt sind da neun Jahre rausgeworden.

Speaker 2:

Wie krass ist das denn Ja am anderen Ende der Welt sein. Aber ich weiß, dass viele meiner Freunde damals gesagt haben Denise, sag ja. also was für eine tolle Chance. Dir wird der Flug gezahlt, eine tolle Unterkunft, und die Familie ist super nett, und du wirst Kalifornien lieben. Und ich weiß jetzt immer noch, dass ich so ein paar enge Freundinnen hatte, die mir gesagt haben, also die schon mal in Kalifornien waren und gesagt haben ich glaube, du wirst es lieben. Eigentlich müsste das genau deins sein. Und ich hatte irgendwie keine so eine richtige Vorstellung. Dadurch, dass ich einfach nie in Amerika war, hatte ich, glaube ich, so ein buntes, gemixtes Bild aus Hamburger großen Autos und irgendwie so alles, was ich im Fernsehen gesehen habe, aber nicht so, überhaupt nicht so präzise. Und ich habe dann einfach Ja gesagt, dachte okay, drei Wochen werde ich schon irgendwie schaffen. Und ja, bin dann mitgeflogen und habe verrückterweise und von jetzt an klingt das wahrscheinlich wie eine Soap, wie eine Seifenoper ich habe zu meinem ersten kalifornischen Sonnenuntergang am Strand meinen inzwischen Ex-Mann und meinen jetzigen Partner gleichzeitig kennengelernt.

Speaker 1:

Nein, ja, das war in dem Moment da wollen wir natürlich jetzt ganz detailliert mal rein Total verrückt. Also du bist auf dieser Reise mit dieser Familie, wolltest gar nicht nach Kalifornien, stehst dann im Sonnenuntergang am Strand, da ist eine Party, oder was ist da los?

Speaker 2:

Nee, ich war mit meinem also mit dem jungen nur jungen Mann, mit dem ich gearbeitet habe, der wollte die Eltern haben uns rausgelassen am Strand für so eine gewisse Zeit Er wollte unbedingt da was gucken, auf den Felsen, und wir waren da gemeinsam, und es war so ein klassischer, super romantisch kitschiger kalifornischer Sonnenuntergang, und ich war mit ihm dort für den Moment alleine, und dann tauchten plötzlich zwei Männer auf, gemeinsam mit zwei Angeln, und das waren die, und die kannten sich, ja, die waren befreundet. Ach so, die kannten sich, die kannten sich, die waren befreundet, und die waren da gemeinsam und so offen, wie Amerikaner sind Ich glaube, das war auch eines meiner ersten Gespräche mit echten Amerikanern Ja, und dann haben wir uns gegenseitig vorgestellt Also man könnte sagen, du hast dir gleich mal den erstbesten Amerikaner geschnappt.

Speaker 2:

Total verrückt, total verrückt, Ja, verrückt, Ja, wir sind ins Gespräch gekommen, Und das Verrückteste an dieser also ist auch, dass der junge Mann, mit dem ich gearbeitet habe, der hat halt wahnsinnig gerne Fotos gemacht, von allen Momenten Ja, das war so sein Ding mit verschiedenen Kameras gleichzeitig. Und deswegen habe ich von diesem allerersten Moment ich glaube, das war eine Minute nach dem Kennenlernen habe ich von diesen beiden Männern, die so prägend sind für mein Leben, ein Foto mit mir. Und das ist mir immer noch Gänsehaut, wenn ich dieses Foto manchmal sehe, weil ich glaube, ich wollte ihm, als er Fotos gemacht hat, was zeigen. Aber jetzt sieht es so aus ich mache irgendwie so, passt auf, was passiert, so sieht das aus, Und die beiden sind im Hintergrund. Und wenn ich jetzt das Foto sehe, denke ich Wahnsinn, wie das Schicksal so spielt, und hast du dann auch die Nummern ausgetauscht?

Speaker 1:

Also, das war ja dann erstmal nur eine flüchtige Begegnung, wie ging es dann weiter.

Speaker 2:

Ja, also, mein Schützling ich nenne ihn jetzt mal so der wollte, der fand das so toll. Die beiden Männer haben uns angeboten, mit ihnen zu angeln. Die waren halt super offen und nett, Und er fand das toll und hat dann gefragt, ob wir das Gleiche am nächsten Tag nochmal machen können.

Speaker 2:

Und nochmal, und seine Eltern wiederum waren auch begeistert von diesen beiden netten Herren, und die haben sie dann sogar auch zum Essen eingeladen in unserer Ferienhaus. Und so kam dann irgendwie eins zum anderen, und ich hatte dann mit meinem jetzt Ex-Mann in dieser Zeit dann auch ein Date. Er hat mich dann irgendwie ausgeführt, und dadurch, dass ich ja auch nicht 24 Stunden, 7 Tage gearbeitet habe und die Familie das einfach total toll fand und unterstützt hat, dachte ich, okay, das Lustige war, dass ich so in meinem Herz und meinem Kopf einfach dachte, ich nehme das jetzt so mit, fühle mich so ein bisschen wie bei Beverly Hills 90210. Dieses Pickup steht vor der Tür, und ich dachte, ich nehme das so als Abenteuer mit, wusste aber für mich ganz klar, es ist auch egal, ich bin ja ein paar Tagen wieder zu Hause und komme hier nie wieder her.

Speaker 2:

Ja, ja, ja, das war für mich so sonnenklar, obwohl ich in dieser Zeit realisiert habe, was eigentlich ganz süß war, dass mein jetzt Ex-Mann, der hat sich knallaufall verliebt, und ich glaube, wenn es nach dem gegangen wäre, wäre ich direkt hier geblieben, für immer. Ja, also für mich war aber ganz klar, für mich war das so, ich fliege wieder nach Hause. Das Einzige, was ich verrückterweise mitgenommen habe, dass mir sein Freund nicht aus dem Kopf ging. Das ist so. Das habe ich mitgenommen, als ich wieder nach Hause geflogen bin, und wer war eher so?

Speaker 1:

der Zurückhaltende wahrscheinlich, oder Der Freund?

Speaker 2:

Der war in einer Beziehung. Ah, okay, der war einfach in einer Beziehung. Ansonsten fand ich ihn einfach super sympathisch und er mich auf jeden Fall auch, und wir sind dann auch tatsächlich weiter in Kontakt geblieben, und ja, ich war dann wieder zu Hause.

Speaker 1:

Also, du bist dann nach drei Wochen wieder zurückgeflogen, und wie war der Abschied? War dann so für dich tschüss, ich bin weg, mein Leben ist ja super. Oder hattest du da schon mal ansatzweise überlegt das war schon cool, hier, cooler Mann, hier komme ich wieder hin. Oder mit welchem Gefühl bist du zurückgeflogen?

Speaker 2:

Also es war dadurch, dass irgendwie alles so aufregend und neu war, war ja auch mein allererstes Mal hier, und auch mit der Familie waren so viele Abenteuer, es war so wie so ein Rausch drei Wochen, und es hat auch so viel Leben auf mich in Berlin gewartet. Das heißt, es war so einerseits ich glaube, am meisten verknallt würde ich sagen war ich in Kalifornien, also in diesem Bundesstaat dass ich so dachte wow, also ich weiß jetzt, was meine Freunde gesagt haben, dass das irgendwie zu mir passt. Also das war, was ich sofort gespürt habe, dass ich dachte ach krass, irgendwie fühle ich mich wirklich, als würde ich hierhin gehören. Also ich fühlte mich unter den Leuten, die alle so offen sind, irgendwie ja, es fühlte sich so natürlich an. Also ich habe das auch immer meinen Freunden gesagt, dieses ich hatte halt schon immer so ein sehr sonniges Gemüt, ich war immer sehr, sehr fröhlich und offen.

Speaker 2:

Und selbst im hippen Berlin war das in meiner Teenie-Zeit und auch danach immer mal so, dass es Menschen gab in der Schulklasse oder auch in der Uni, die mir so das Gefühl gegeben haben oder auch über andere. Das kann ja nicht echt sein. Niemand kann so freundlich sein zu allen. Das kann nicht sein. Wo ist der Haken? Und hier hatte ich dann plötzlich das Gefühl ach krass, ich darf einfach so sein, wie ich bin. Und es gibt noch mehr davon.

Speaker 1:

Es gibt noch mehr von der Sorte Ja, ich verstehe das total, was du meinst. Mir ging das in der Schweiz, wo die Leute gesagt haben du bist zu freundlich, zu fröhlich, zu laut, ach. Und eigentlich, seitdem ich in Amerika lebe, fühle ich mich nicht wie so ein Außerirdischer, sozusagen, dass man guten Morgen so ruft und eigentlich gute Laune hat jeden Morgen, sondern die Amis sind selbst halt eher tendenziell so Ja, ja, das ist total schön, und niemand vermutet einen Haken, überhaupt nicht.

Speaker 2:

Man darf einfach freundlich miteinander sein, und das ist irgendwie richtig schön. Also mit diesem Wow-Gefühl von das war toll, bin ich irgendwie zurückgeflogen, aber schon eigentlich erst mal mit dem Gefühl, dass es das für immer war. Also ich dachte, das ist so ein einmaliges Ding, das war es aber auch ein Wow. Kalifornien, drei Wochen meines Lebens, und dann war ich wieder zu Hause, und dann habe ich das quasi.

Speaker 2:

Mein jetzt Ex-Mann wollte den Kontakt aufrechterhalten und hat mir eigentlich immer wieder regelmäßig signalisiert, dass er da sein wird, wann immer ich mich melde. Und ich habe also rückwirkend denke ich, es ist eigentlich verrückt, weil eigentlich habe ich, glaube ich, schon damals gespürt, dass er eigentlich nicht richtig zu mir passt. Ja, und irgendwie habe ich das auch so ein bisschen auslaufen lassen zu dem Zeitpunkt, und irgendwann zu dem Zeitpunkt war noch gar nicht so viel mit Social Media und so, aber es gab Facebook und Messenger, und ich habe dann seinen Freund irgendwie wiedergefunden, und dann haben wir so ganz locker gequatscht, die und da, und dadurch, dass wir uns so wahnsinnig sympathisch waren, bin ich mit ihm weiter in Kontakt geblieben und habe dann irgendwann festgestellt ach, ich finde ihn wirklich wirklich toll. Und dann bin ich verrückterweise und ich sage ja, es ist wie eine Soap bin ich ein paar Monate später tatsächlich nochmal hierher geflogen. Warum? Um diesen Menschen zu treffen. Um deinen Ex. Nein, um meinen jetzigen Partner, um deinen jetzigen Freund. Okay, krass, um ihn zu treffen.

Speaker 1:

Und ja, wir haben uns auch gesehen und diese War er denn noch in einer Beziehung.

Speaker 2:

Er war so halbraus, und ja, und ich glaube also, diese, es war so ein bisschen. es fühlte sich ich habe immer so ein bisschen an Romeo und Julia gedacht, so ein bisschen, es sollte irgendwie zu dem Zeitpunkt nicht sein. Also diese Anziehung war total da. Also ich habe das Gefühl, dass wir beide gespürt haben. eigentlich ist es das, aber ich glaube, zu dem Zeitpunkt hätte keiner von uns beiden den Mut gehabt gehabt, in das andere Land zu ziehen und irgendwie das komplette Leben über den Haufen zu werfen. Also war das ein bisschen so eine Vernunftentscheidung. Außerdem wusste ich, okay, er ist ja auch mit dem anderen befreundet, und irgendwie haben wir uns beide dafür entschieden. dann wir versuchen, das einfach zu unterdrücken, und es soll nicht sein. Und ja, und es war aber auch einfach, dass es irgendwie auch noch nicht ganz klar war mit seiner Ex-Freundin, und irgendwie ja, sollte es einfach nicht sein. Und dann ja bin ich dann wieder nach Hause geflogen und dachte okay, gut.

Speaker 1:

Und hast du dann deinen Ex-Mann auch getroffen, dann zu der Zeit.

Speaker 2:

Den habe ich nicht getroffen. Nein, den habe ich nicht getroffen. Dann habe ich auch nicht gesagt, dass ich da war. Genau Der blieb allerdings weiterhin in Kontakt mit mir beziehungsweise schrieb mir einfach immer wieder. Und dann hatte ich in den letzten Jahren viel Zeit, darüber nachzudenken, wie das dann kam, und ich kann mir nur so erklären, dass das ich weiß nicht, ob vielleicht meine innere biologische Uhr was auch immer getickt hat und ich das Gefühl hatte, so nach ganz vielen komplizierten Sachen ist mir so nach Stabilität, familie gründen, irgendwie sowas Solides.

Speaker 2:

Irgendwie weiß ich nicht, glaube. Ich hat er dann plötzlich mit seinen vielen netten Nachrichten tatsächlich irgendwie, obwohl ich so, er hat halt nicht locker gelassen, er hat nicht locker gelassen, und irgendwie hat es mich beeindruckt, mich hat es irgendwann so beeindruckt. Das war also überhaupt nicht für mich so ein ich habe mich knallaufall verliebt, sondern irgendwie so Stück für Stück hat er es wirklich geschafft, dass ich habe mich knallaufall verliebt, sondern irgendwie so Stück für Stück hat er es wirklich geschafft, dass ich das einfach beeindruckend fand, und ich glaube, ich habe mich dann einfach in also würde ich jetzt rückwirkend sagen, schon auch in ihn verliebt, aber ein bisschen auch in das Ganze drumherum, also diese Versprechen, und dass alles sich so toll angehört hat, und nach wie vor war bei meinem Plan niemals Herz ziehen. Also, das war dann auch. Ich habe ihn dann nochmal besucht. Also ich habe ihn dann mal besucht, und das war auch sehr schön, und glaube aber auch jetzt rückwirkend, dass auch da dieses Kalifornien und alles ist so schön, ja, und alles ist so aufregend, so dieses Leben, der Lifestyle.

Speaker 2:

Genau, dass es so ein bisschen sehr zu der rosa-roten Brille mit reingesteuert hat, dass ich mir gar nicht so viele Gedanken darüber gemacht habe, ist ja jetzt wirklich der Richtige, sondern es war einfach alles so aufregend und so schön, und er hat auch dafür gesorgt, dass alles so aufregend und schön war, dass ich fast sagen würde, ich bin so ein bisschen da reingerutscht, und ich war halt dann einfach ein paar Mal hier, und das war sehr nett, und er hat mir dann irgendwann einen Heiratsantrag gemacht, weil ja war ja auch klar, wir waren ja auch weit voneinander entfernt, damit das dann einfach den nächsten Schritt gibt und man guckt, hätte es ja auch nicht bleiben können, sonst ne Irgendwann.

Speaker 2:

Genau war aber auch von Anfang an niemals mein Plan, habe ich aber auch ganz klar gesagt, und das war für ihn auch okay. Ich habe gesagt, dass ich also ich habe ein tolles Leben in Berlin und meine Familie und so, und er hat dazu ja gesagt. Wir haben dann zwar hier geheiratet, in Kalifornien, aber direkt nach der Hochzeit. Also ich bin quasi für die Hochzeit hergeflogen mit meiner Familie auch, und dann ist er direkt nach Berlin gekommen, und auch da ging das irgendwie einfach alles wahnsinnig schnell. Also, wir sind zurück in Berlin angekommen, und während alles noch so aufregend war, so wow, wir sind jetzt hier gemeinsam in Berlin. Ich habe mir jetzt so quasi ein Stück Kalifornien nach Berlin geholt, und wow, wie machen wir das jetzt alles? Und zack, war ich innerhalb von einem Monat schwanger, also von dem Moment an von wir probieren das jetzt Konnte er denn beruflich in Deutschland Fuß fassen?

Speaker 1:

Ein kleines bisschen. Hatte er sich denn dann Ein kleines bisschen? Ah, okay, also, er hatte schon entschieden für die Frau gehe ich nach Deutschland, sozusagen.

Speaker 2:

Ja, aber ich glaube, er hat das ein bisschen unterschätzt, und rückwirkend denke ich, das ist, glaube ich, auch so ein bisschen sein Charakter, dass er das so ein bisschen hatte, glaube ich das Gefühl, er kann das alles und er kriegt sofort einen Job und kriegt das alles super easy hin. War Und kriegt das alles super easy hin, war dann aber doch nicht so einfach, und auch mit der Sprache war das gar nicht einfach für ihn, und da ist er dann auch nicht so extrovertiert Und genau, und ja, dann war ich schwanger, und komischerweise, als dieses richtige Ankommen, dann und plötzlich so Realität, waren glaube ich so die ersten Momente, wo ich das realisiert habe Mist eigentlich so richtig gut, passen wir nicht zusammen. Und das war aber noch in Deutschland, dann schon, das war in Berlin genau, und aber das waren so erste Sprühfunken von irgendwie so richtig, passt es nicht.

Speaker 1:

Aber dann Ja, und dann kommt ein Kind, und dann ist man natürlich erst mal damit beschäftigt. Ich glaube, dann lenkt man sich wahrscheinlich auch eher ab und will sich dem noch nicht so stellen.

Speaker 2:

Und es trägt es auch erst mal so. Und ich glaube so rückwirkend, dass ich sehr oft mehr verliebt war in das Bild, vielleicht irgendwie Auch. Es war dann auch irgendwie schön, und es war auch nicht durchgehend schlecht oder so. Wir waren ja dann auch einfach eine Familie und hatten ein Baby, und der Fokus war ja dann auch irgendwie schön, und es war auch nicht durchgehend schlecht oder so. Wir waren ja dann auch einfach eine Familie und hatten ein Baby, und der Fokus war ja dann auch erstmal auf dem Baby und so und die Sachen, die man dann so macht, und ja, wobei ich rückblickend denke, ich glaube, wir waren dann schon ein bisschen so parallel aneinander vorbei. Also er hat dann so ein bisschen seine Sachen gemacht, und ich war dann so ein bisschen in meiner Mama-Wolke von wow, der Krabbelkurs und da Babyschwimmen und meine ganzen Schulfreundinnen und Familie, und zwischendurch waren wir dann einfach auch wieder, also wir, und währenddessen, stück für Stück wurde er aber immer unzufriedener auch dort In Deutschland, dann, dass er immer in Deutschland, immer unsucht wird, in Deutschland ja, genau.

Speaker 2:

Also er hatte ja dann auch irgendwie keinen Führerschein, den hätte er komplett neu machen müssen. Und mit dem Beruf hat das nicht so geklappt, wie er wollte, und mit der Sprache auch nicht. Und dann hat er kurz vor dem zweiten Geburtstag unseres Sohnes hat er es war eigentlich keine Frage, sondern eigentlich mehr so quasi auf den Tisch geworfen mir gesagt, er hat nach Jobs geguckt in Kalifornien, und für ihn ist das der einzige Weg. Er kann sich das hier nicht weiter vorstellen, und er hat sogar schon Flüge gebucht für sich.

Speaker 1:

Und ja sind auch so in den letzten Jahren, als ich so viel nachgedacht habe nach der Trennung, dass ich dachte, also, du hattest dann quasi die Wahl, mit ihm zu kommen oder alleinerziehend zu sein. So hört sich das dann an. Genau, Er hat das dann einfach entschieden.

Speaker 2:

Genau zu sein. So hört sich das dann an. Genau, er hat das dann einfach entschieden, genau. Wobei ich glaube, seine Worte wären jetzt anders. Ich glaube schon, dass er das so formulieren würde, dass er dachte, er geht mal vor, ebnet uns vielleicht den Weg, und wir kommen dann gucken. Aber im Prinzip ja, also, er war eigentlich weg, und dann bin ich ja. Dann habe ich da die Wohnung alleine irgendwie aufgelöst mit dem Kleinen und alles und dachte dann okay, also, wenn es für uns eine Chance gibt, dann gehen wir jetzt hin, und wer weiß, vielleicht finden wir ja in den USA andere Lebensumstände.

Speaker 1:

Er ist vielleicht glücklicher, vielleicht besser drauf, weil er einen Job hat. Genau, ich meine, wenn man so ein Kind hat, möchte man ja auch als Familie zusammenleben und versucht natürlich auch alles, und am Ende hat er ja auch dir die Entscheidung überlassen, dich dann doch für Kalifornien zu entscheiden, weil er ist ja einfach gegangen und hat ja dich vor die Wahl gestellt. Letztendlich, wenn man es mal so will, Genau, genau, genau.

Speaker 2:

Und ja, und ich dachte halt, ich bin ein komplett anderer Typ als er, und ich dachte, ich mag Kalifornien, ich kann Englisch sprechen, und ich bin offen, und jetzt bin ich ja sowieso auch erst mal noch mit dem kleinen Kind beschäftigt. Also irgendwie dachte ich, ich kann dem auf jeden Fall irgendwie eine Chance geben. Und dadurch, dass man ja jetzt in diesem Zeitalter, in dem wir leben, per Internet verbunden ist, ist man ja nicht so komplett abgeschnitten, das heißt, ich konnte trotzdem weiterhin mit meiner Mama jeden Tag sprechen und so. Also dachte ich erst mal okay, ich versuche dieses Abenteuer einfach mal Und bin dann mitgekommen.

Speaker 1:

Und das war jetzt vor neun Jahren dann, als du dann deinen Flug gebucht hast.

Speaker 2:

Genau im Mai vor neun Jahren, und dann waren wir hier Und dadurch, dass ich ja erst mal auch noch gar keine Greencard oder irgendwas hatte, weil das ja nie der Plan war vorher hatte ich das alles nicht Und man ja auch nicht einfach einwandern kann ohne das Das ist ja verboten- Und auch arbeiten nicht Genau Was weiß ich.

Speaker 1:

Krankenversicherung, führerschein hängt ja alles irgendwie so auch miteinander dann zusammen.

Speaker 2:

Genau, und man durfte irgendwie auch nicht diesen Prozess sofort starten, weil das wäre auch illegal gewesen, weil man sonst so vermeintlich reingekommen ist. Schein eher Genau, und deswegen bin ich erstmal wieder zurückgeflogen, weil wir auch zurückfliegen mussten, und habe dann da vollends alles fertig gemacht mit der Wohnung. Interessanterweise war das so eine Zeit, wo so eine Welle von Flüchtlingen kam, und ich weiß noch, dass ich, weil auch einfach nicht viel Zeit war, ich einfach so fast alles gespendet habe, was super praktisch für mich war, einfach so fast alles gespendet habe, was super praktisch für mich war, und ich habe mich gefreut, dass ich viele Menschen damit glücklich machen konnte. Rückwirkend, denke ich, ist es manchmal hart, weil es so schnell ging, dass ich bin wirklich nur mit zwei Koffern ausgewandert.

Speaker 1:

Man lässt so alles gehen. Man lässt so alles, was man vielleicht, wofür man auch gearbeitet hat, total, wo man ja auch manchmal Erinnerungen dran hat. Man lässt so alles gehen. Auf der einen Seite ist es materiell, und eigentlich alles ist im Herzen. Auf der anderen Seite hat man trotzdem manchmal irgendwas, was blöd auf dem Sideboard rumsteht, und denkt so oh, das Kindheit, Ja, das kann ich gut verstehen, total gut verstehen Total.

Speaker 2:

Deswegen habe ich das immer, wenn Leute von Loslassen sprechen. Ich verstehe das total. Loslassen ist sicher oft gut, aber ich habe in den letzten Jahren gelernt, wie wichtig es auch ist, nicht so schnell unüberlegt alles loszulassen. Also weil ich irgendwie denke, ah, ich hätte so gerne noch ein paar mehr Dinge, einfach Dinge aus meiner Vergangenheit, weil einfach ich so viel einfach ganz schnell weggegeben habe. Es war irgendwie befreiend, aber jetzt hätte ich gerne doch noch ein paar mehr. Also bin ich jetzt so ein bisschen am Sammeln Ab jetzt Genau ja, und dann bin ich halt nochmal nach Kalifornien geflogen, und das war dann so im Herbst vor, also vor achteinhalb Jahren, und mit dem Ziel, dann zu bleiben. Das heißt, dann haben wir die Green Card beantragt und alles und ja, und ich würde sagen, auch da war es erstmal eine ganze Weile einfach ein Abenteuer und aufregend, und auch das trug sich erstmal so eine Weile, weil das einfach wirklich aufregend war, so in diesem neuen Land zu sein und zu gucken, wie ist das jetzt alles? und auch mit meinem Kind dort unterwegs zu sein, in diesem neuen Land.

Speaker 2:

Und Kalifornien ist ja auch wirklich sehr schön, es hat sich auch von seiner schönsten Seite gezeigt erstmal. Und Kalifornien ist ja auch wirklich sehr schön, es hat sich auch von seiner schönsten Seite gezeigt, erst mal, Und genau. Und ja, so ging das einfach noch ein paar Jahre, bis ich dann einfach gemerkt habe ich bin zwar mit ganz vielen Dingen glücklich, die ich so mache, aber mit meinem Partner nicht. Und ich konnte das viele Stunden des Tages ausblenden, weil er einfach auch sehr viel gearbeitet hat, sechs Tage die Woche. Aber irgendwann habe ich gedacht was mache ich eigentlich hier? Ich habe ja viel mehr Menschen am anderen Ende der Welt, und ich bin wegen ihm hergekommen, und eigentlich passen wir nicht, und eigentlich funktioniert es nicht, und ich kann zwar absolut das Schönste hier draus machen, aber das funktioniert einfach nicht, es reicht nicht, es reicht einfach nicht fürs Herz.

Speaker 1:

Nee, und du gibst dann zu viel auf, dass du nicht den Gegenwert irgendwie hast. Genau, du hast natürlich eine Familie, du hast das Kind, und das ist natürlich dann auch immer eine Entscheidung. Eine Mutter möchte ja auch immer das Beste fürs Kind. Ja, ja, genau, absolut, sozusagen. Man möchte dann nicht was entscheiden, was dann hinterher für das Kind vielleicht sich nicht richtig anfühlt. Nicht so leicht, schon eine schwere.

Speaker 2:

Entscheidung, glaube ich Ja, es war dann einfach nicht mehr tragbar. Und ich habe dann halt mehr und mehr eigentlich auch festgestellt, dass dadurch, dass es so schnell geht gegen dieses Kennenlernen und ich glaube, wir so viel mit, dass das alles aufregend und die ganzen Ausflüge, die wir machen, beschäftigt waren kam dieses Kennenlernen, wo man erstmal guckt, die grundlegenden Sachen passen die überhaupt, woher kommen wir, was ist unsere Vergangenheit? Also das habe ich später kennengelernt und habe so viele bei vielen Sachen dann gedacht, das passt einfach alles überhaupt nicht. Und irgendwann habe ich dann gedacht, das kann ich dann mit mir selber einfach nicht mehr vertreten, dass ich hier an der Seite bin und es einfach nicht passt. Es passt einfach nicht. Und ich habe dann so oft das fühlte sich so an, wie ich bin den ganzen Tag gut gelaunt, und dann kommt er nach Hause, und dann ist das wie so eine graue Wolke, und das fühlte sich einfach nicht gut an, und dann wollte ich drüber sprechen, und das hat er ausgeblockt, das ging nicht, das war ihm vielleicht nicht möglich, kann er vielleicht nicht, und dann war es einfach irgendwann nicht mehr auszuhalten für mich.

Speaker 2:

Und dann begann die Pandemie plötzlich 2020, es war so total parallel, so ein bisschen surreal, auch für mich, weil ich weiß, es war exakt der erste Tag des Lockdowns hier, Und ich wusste für mich, ich kann es keinen Tag länger mehr aushalten, weil zu dem Zeitpunkt war das so. Seit ich ausgesprochen habe wenn wir das nicht klären können, wenn wir nicht darüber sprechen können, bin ich ja gezwungen, mich zu trennen. Von dem Zeitpunkt an hat er nicht mehr mit mir gesprochen, und es war für mich nicht auszuhalten. Also diese überhaupt nicht. Das stimmt, aushalten krass, ja, ich bin dann.

Speaker 2:

Ich weiß noch, es war halt dieser erste Lockdown morgen in dieser wo so ein bisschen dieses alles ist surreal, gerade so ein bisschen in der Luft lag Also eine ganz komische Stimmung in der ganzen Stadt, auch so als niemand war auf den Straßen. Was hast du dann gemacht? Also, wie bist du? Ich habe dann einfach zwei Rucksäcke gepackt, ich habe ihm das natürlich geschrieben und bin mit meinem Kind dann einfach in ein Hotel gegangen, und ich hatte auch, weil ich zu dem Zeitpunkt nur samstags gearbeitet habe an der Samstagsschule, und wir hatten keine gemeinsamen Konten und nichts. Das heißt, ich hatte auch wirklich sehr, sehr wenig Geld.

Speaker 2:

Das heißt, ich bin wirklich komplett ins Ungewisse. Aber ich wusste, ich musste da einfach raus, ich musste es einfach schaffen und hatte aber diese innere Stärke, dass ich dachte, das muss jetzt einfach, ich muss es einfach hinkriegen. Die Frage stellt sich mir nicht, ob ich es kann oder nicht, es muss einfach funktionieren, und wir sind dann einfach raus. Es gab zum Glück überall so ein bisschen Specials, weil ja niemand reisen durfte Und die Hotels leer waren, und ja, dann war ich erst mal im Hotel. Also meine Mama hat uns natürlich unterstützt, die hat mir erst mal also alles, was sie konnte, irgendwie finanziell mich unterstützt, bis wir Schritt für Schritt sehen, wie geht es jetzt weiter, ein Fuß vor den anderen. Ich war erst mal im Hotel, dann war das natürlich trotzdem auch jeder einzelne Tag, irgendwie Trotzdem trotzdem.

Speaker 1:

Ja, du kannst ja keine Routine aufbauen. Ne, Nee, natürlich nicht. Wie alt war dein Kind dann? Irgendwie fünf, sechs oder so.

Speaker 2:

Dann zu dem Zeitpunkt Ja, ja, genau, der ist gerade sieben geworden, und ja, genau. Aber es war dann halt auch Pandemie. Es war so ein bisschen so ein komischer. Die Welt stand sowieso still. Das heißt, es ist auch irgendwie nicht weiter aufgefallen. Ich musste mit niemandem darüber sprechen, weil man sowieso niemanden getroffen hat. Mein Sohn musste auch niemandem irgendwas erklären, weil sowieso niemand irgendjemanden getroffen hat.

Speaker 1:

Also, das war so ein bisschen Ja, ja ja, klar, es hat keiner Fragen gestellt am Ende. Nee, überhaupt nicht Wurde es nicht vermisst auf irgendwelchen Events oder auf irgendwelchen Veranstaltungen.

Speaker 2:

Genau Schulen waren alle dicht.

Speaker 1:

Du warst so unterm Radar, sozusagen.

Speaker 2:

Genau. Also, wir haben es zu dem Zeitpunkt sowieso auch schon Homeschooling gemacht, aber auch da gab es verschiedene Veranstaltungen unter der Woche, aber die waren ja mit derselben Woche an auch alle gekippt. Niemand hat ja mehr irgendwen getroffen. Das heißt ja, wir sind dann von diesem Hotel, haben wir ein Airbnb gefunden, und das war dann so totales Glück im Unglück. Das war dann über eine Freundin am Strand direkt Klingt jetzt rückwirkend total verrückt, aber das war einfach das, was wir gefunden haben zu einem Spezialpreis, und da waren wir fünf Wochen, und dann von dort aus bin ich erstmal nach Berlin geflogen, und das war für meinen jetzt Ex-Mann auch okay, dass wir dann erstmal dahin geflogen sind, und ich wusste aber, wir kommen auf jeden Fall zurück, und ich hatte ein Rückflugticket für fünf Wochen später und wusste irgendwie, ich muss in diesen fünf Wochen in Berlin erstmal durchatmen, ja, mit Maske Durchatmen und quasi und gucken, sortieren wahrscheinlich erstmal, wie es weitergeht.

Speaker 1:

Wie geht es?

Speaker 2:

jetzt weiter? und wie finde ich ein Zuhause in Kalifornien, wo wir bleiben können? Ich wusste, ich hatte keine. Ich hatte die erforderlichen Unterlagen nicht. Das hat mir vorher auch keiner erklärt, wie das funktioniert, dadurch, dass wir keine gemeinsamen Konten, irgendwas hatten. Ich hatte keinen Credit Score, den man ja hier braucht. Ich hatte gar nichts. Das heißt, ich wusste, ich kann gar nicht einfach eine Wohnung bekommen. Das heißt, ich musste irgendwie gucken, was irgendwie möglich ist, und ich habe dann über Facebook-Gruppe Germans in LA eine ganz nette Berlinerin gefunden, die gerade jemanden gesucht hat für ihre Wohnung in Santa Monica.

Speaker 2:

Wahnsinn Und ja, perfekt, perfekter Zeitpunkt. Das heißt, ich habe so ein paar Tage vor dem Rückflug habe ich das gefunden, und meine Mama hat dann quasi die ersten Monate für mich überbrückt, finanziell. Aber ich wusste, ich muss das halt irgendwie hinkriegen. Und für mich war totales Glück im Unglück auch, dass dann plötzlich die Online-Geschichten alle losgingen. Das war für mich perfekt in dem Zeitraum, einfach weil ich irgendwie so hier und da versucht habe, mich zu finden. Und auf einmal durfte ich online unterrichten, und ja, das war meine Arbeitgeber. Die sind einfach super nett, und die wussten von meiner Situation, und die haben mir einfach alle Chancen der Welt da gegeben und mir gesagt okay, diese Kurs könntest du noch unterrichten und das. Und ich habe das zum Glück auch sehr geliebt, lieb es immer noch Und habe dann so Schritt für Schritt mehr und mehr unterrichtet, von zu Hause, während mein Und habe dann so Schritt für Schritt mehr und mehr unterrichtet, von zu Hause, während mein Sohn an meiner Seite war.

Speaker 1:

Ich Homeschooling gemacht habe, Und dann ging es los mit dem Scheidungsprozess, und dieses Abenteuer kam. Ich wollte gerade sagen genau, das ist ja dann nochmal. Vermutlich war er nicht so supportive als Verlassener Null, ja im Gegenteil, Du quasi fremd in einem Land, wo natürlich noch mal ganz viele Dinge auf einen zukommen als alleinerziehende Mutter ohne finanzielle Stabilität, Also das ist ja schon echt ganz schön viel auf einmal. Wo hast du Halt gefunden? Also, wo konntest du aufladen? Was hat dir Kraft gegeben in der Zeit?

Speaker 2:

Also, ich glaube, das eine war, dass erstmal war es gut, dass ich von Anfang an, glaube ich, nicht wusste, wie hoch dieser Berg ist, den ich zu erklimmen habe. Das war mir, glaube ich, nicht so bewusst. Ich bin da vielleicht mit einer gewissen Naivität, die glaube ich, gut war, rangegangen, dass ich einfach nur wusste, ich muss hier raus, ich muss hier weg, und ich schaffe das, und hatte irgendwie innerlich gespürt, ich habe total viel Kraft, ich kann das, und diese Kraft hat echt eine Weile angehalten, und ich hatte auch das Gefühl, diesen schweren Rucksack dieser Beziehung, die so nicht schön war, den habe ich fallen lassen. Ich glaube, das hat mir auch noch mal Kraft gegeben.

Speaker 1:

Das hat dir Motivation gegeben.

Speaker 2:

Total viel Motivation.

Speaker 1:

Aber es war gut, dass mir nicht klar war no-transcript, weil du kannst nicht einfach ein Kind aus einer amerikanischen Ehe nach Deutschland bringen. Das wäre Kindesentführung. Das heißt, du hattest ja auch gar keine andere Wahl. Du warst quasi im goldenen Paradies mit den tollsten Sonnenuntergängen im Grunde gefangen, wenn man es mal so nimmt.

Speaker 2:

Ja, das stimmt, und das Gefühl ist auch nicht so schön, aber was beruhigend ist also meine Anwältin, die ich zu Beginn dann hatte, die hat mich auch wirklich sehr oft zu Beginn gefragt. Sie hat gesagt überleg dir bitte jetzt, ob du zurück willst. Es wird später immer schwieriger, wahrscheinlich. Aber Und jetzt sag es mir jetzt ja Und hat mich mehrmals gefragt bist du sicher, dass du nicht nicht habe dadurch. Aber ich wollte trotzdem freiwillig hierbleiben, weil ich trotzdem mich hier auch zu Hause gefühlt habe. Also das ist verrückt, weil auf der anderen Seite hätte ich gerne meine Mama die ganze Zeit bei mir gehabt, aber trotzdem fühlt sich Kalifornien für mich nach zu Hause an, und ich war auch dankbar für die Möglichkeit, homeschooling machen zu können, und ich wollte auch, dass mein Sohn weiterhin Kontakt zu seinem Papa hatte. Also das fühlte sich auch richtig an für mich, das zu tun, ja, klar. Und dann in diesem Ganzen schicksalshaft lief ich meinem jetzigen Partner über den Weg, tatsächlich Ungeplant.

Speaker 1:

Und ihr hattet keinen Kontakt die ganze Zeit.

Speaker 2:

Nee, hatten wir nicht. Wir wussten, dass wir irgendwie existieren, weil wir haben uns vielleicht noch auf Facebook gesehen oder so, aber ich habe ihn zu dem Zeitpunkt jahrelang nicht gesehen. Und wir sind uns über den Weg gelaufen und weiß ich noch so mit Maske und so, und haben einfach vereinbart, dass wir uns ja vielleicht auf einen Kaffee treffen können. Und es war so ein verrücktes Gefühl, wo du sagst halt, ich habe ihn gesehen und habe so richtig gedacht, das ist jetzt genau der Mensch, den ich jetzt auf einen Kaffee treffen möchte, genau der. Also so, es fühlte sich einfach so an wie, oh, so, so, es fühlte sich einfach so gut an, und ja, und dann haben wir uns getroffen. Und tatsächlich war diese exakte Anziehung, die exakt zehn Jahre vorher da war, genauso da. Und er war jetzt halt Single. Und er dachte aber wiederum, dass ich natürlich, ich bin verheiratet, ich habe ein Kind. Das ist der Stand, auf dem er war.

Speaker 1:

Und die hatten auch keinen Kontakt mehr zueinander, die beiden Männer.

Speaker 2:

Nee, das hat sich irgendwann ja genau verlaufen, irgendwie, Und ja wobei sie zu dem Zeitpunkt sich wahrscheinlich noch freundlich gegrüßt haben, Das ist jetzt nicht mehr so. Ja, und dann haben wir uns einfach getroffen in dieser, würde ich sagen, für mich total surrealen Zeit, wo sowieso alles so verrückt war, irgendwie Und ja die Welt so ein bisschen stillstand und ich auch so ein bisschen das Gefühl habe, jetzt ist eigentlich der richtige Zeitpunkt, um mein Leben komplett umzudrehen, weil sowieso die Welt gerade Kopf steht. Und das war tatsächlich also, was du vorhin gesagt hast niemand stellt Fragen. Das war eigentlich wirklich gut, weil ich glaube, ich hätte nicht diese zusätzliche Kraft gehabt zu dem Zeitpunkt. Ich kann jetzt total gut darüber sprechen, und jetzt fühlt es sich gut an, darüber zu sprechen. Damals hätte ich diese zusätzliche Kraft irgendwie nicht gehabt.

Speaker 1:

Ich musste mich einfach nur fokussieren Ja klar, es war auch ein bisschen viel Auf dein Kind konzentrieren, aufs Überleben konzentrieren, und Das war es eben Genau. Vor allen Dingen, ja, du musst ja auch gar keine Rechenschaft ablegen. Ich meine, das ist dein Leben, und das ist deine Ja genau. Also, du musst machen, was für dich und für dein Kind sozusagen richtig ist, was auch immer das ist.

Speaker 2:

Und aber wir Deutschen judgen natürlich auch, was ich auch total gut finde auch erstmal sehr vorsichtig, weil er natürlich auch nicht wusste, kann ich dem Ganzen jetzt so trauen? Also kann ja auch sein, dass ich vielleicht keine Ahnung. Wie nennt sich das Rebound? sagt man hier Prost? Ja, ja, genau, dass man irgendwie mal ganz kurz irgendwie, es läuft gerade nicht, und dann geht man wieder zurück. Also, das ist also, das war wirklich in dieser Zeit. Das war eine schöne Zeit.

Speaker 2:

Also ich habe ihn dann tatsächlich, weil man ja so wenige Menschen getroffen hat, aber wir beiden haben uns eigentlich fast immer getroffen, wenn mein Sohn dann bei seinem Papa war, und haben uns wirklich ganz viel Zeit gelassen, irgendwie, um zu gucken, was ist da und wie könnte das sein, und kam uns einfach auch in unseren Herzen und so einfach immer näher, und irgendwann war es dann klar, ich habe mir auch wirklich ich habe, glaube ich, mindestens ein Jahr gewartet, bis ich meinem Sohn davon erzählt habe. Also war ich einfach auch wirklich sehr behutsam, und ich bin eigentlich auch bis auf dieses Abenteuer nicht so der Chaos-Typ. Ja, ich liebe zwar ganz viele bunte, wilde Sachen, aber ich habe eigentlich mein Leben doch nicht so verrückt.

Speaker 2:

Ja, so bodenständig, Ja, aber gut Ja eigentlich würde ich sagen, bin ich eher bodenständig und gar nicht so wild und verrückt Genau.

Speaker 1:

Denkt ihr denn jetzt beide so schon mal? warum haben wir uns nicht beim ersten Mal? eigentlich sind da nicht weitergegangen.

Speaker 2:

Es haben so ein paar Freunde, Warum hat es da noch nicht? Es haben so ein paar Freunde gefragt, und die haben sowas gesagt wie wäre es nicht leichter gewesen für alle Beteiligten, es wäre von Anfang an? aber irgendwie haben wir das beide überhaupt nicht. Ich glaube, dass wir beide unabhängig voneinander das Gefühl haben, es war damals einfach nicht der richtige Zeitpunkt und es sollte wahrscheinlich einfach alles so sein, wie es sein sollte, damit es genau jetzt so passieren kann. Und für mich erübrigt sich eigentlich dieser Gedankengang wäre es besser gewesen, weil ich ja mein Kind liebe und ich schon allein deshalb das Gefühl habe nee, es sollte einfach genauso sein. Also schon allein deshalb würde ich es nie wagen zu sagen oh, ich bereue das oder so mit meinem Ex-Mann.

Speaker 2:

Nee, es sollte genauso sein, Und ich bin glücklich und dankbar, dass ich dieses Kind mit ihm habe. Und es ist zwar nach wie vor super, super schwierig mit meinem Ex-Mann, aber gut, das ist eine Herausforderung. Ansonsten habe ich einfach sehr viel Glück und sehr viel Schönes in meinem Leben, wofür ich dankbar sein kann. Und inzwischen habe ich diese ganzen großen Berge fertig erklommen, habe alle Anwaltskosten abgezahlt und bin jetzt wirklich angekommen, würde ich sagen, in einem neuen Lebensabschnitt, mit dem für mich neuen Gefühl von ach, so fühlt sich das an, wenn man wirklich das Gefühl hat, dass man genau den Seelenverwandten gefunden hat.

Speaker 2:

Ach schön, Und das ist ein tolles Gefühl auch für mich. Ich habe vorher mal gehört von Soulmate und so, und das liest sich immer so leicht, und ich dachte ja, das ist irgendwie süß und so. Oder auch, wenn Leute gesagt haben, sie sind mit ihrem besten Freund zusammen, oder so dachte ich, das klingt alles total cool. Aber wie sich das anfühlt, wie sich das wirklich anfühlt, ja, das weiß man wahrscheinlich erst, wenn man vielleicht den Vergleich hat oder wenn man es eben wirklich fühlt.

Speaker 2:

Und während ich glaube ich vorher immer so vielleicht für mich versucht habe, das so zu entschuldigen, dass ja vielleicht nicht alles klappen muss in einer Beziehung, Oder man muss ja auch nicht in allem übereinstimmen, Und was man auch so hört von anderen, es ist wahrscheinlich nie alles perfekt und so. Und auf einmal habe ich das Gefühl, es ist einfach alles total großartig, wenn es passt. Und auf einmal bin ich umgeben, als würde sich das so anziehen, auch von so vielen anderen Paaren hier, die ich auch durch ihn kennengelernt habe, wo ich dachte boah, auf einmal sehe ich all diese tollen Paare mit tollen Beziehungen und ich sehe ach, es ist möglich, Also die große Liebe ist möglich, und das ist irgendwie ein schönes Gefühl.

Speaker 1:

Ach schön, Und jetzt lebt ihr drei zusammen in Ventura, Kalifornien. ne, Ja, Ist es, glaube ich, also nördlich von Victoria County, genau am Strand. Nördlich, nördlich, immer noch am Strand. Ja, die Liebe ist auch geblieben.

Speaker 2:

Ja, sehr, sehr Die.

Speaker 1:

Strandliebe, du arbeitest. Als Deutschlehrerin glaube ich nach wie vor dann noch ne Genau ja. Was machst du sonst noch so? Ich glaube, du machst ja einige.

Speaker 2:

Projekte, oder Ja, ja, genau. Also ich arbeite halt als Deutschlehrerin Montag bis Freitag online. Ich unterrichte Erwachsene, und die meisten Gruppen Erwachsenengruppen sind in Kalifornien, ich habe aber auch ein paar einzelne Schüler, die in Deutschland leben, was auch Spaß macht, was auch cool ist, und am Samstag unterrichte ich vor Ort an der Samstagsschule kleine Kinder und bin dort auch Schulleiterin. Und ansonsten das habe ich schon vorher in Berlin gemacht arbeite ich mit einem Berliner Drehbuchautoren und schreibe Dialoge fürs deutsche Fernsehen, also Sesamstraße zum Beispiel, und ja, genau.

Speaker 1:

Also sehr, sehr, sehr viel kreative Arbeit. Und würdest du sagen jetzt hast du all die Probleme hinter dir gelassen, also du bist mit der Liebe angekommen. Gut, ex-mann, schwierig, aber funktioniert. Dein Sohn ist mittlerweile neun, glaube ich, oder Wie alt ist der? Nee, ein bisschen älter, der ist gerade elf geworden. Elf, elf schon, genau. Oh, dann geht der ja schon fast in die Pubertät. Wahnsinn, elf, mittlerweile schon. Ja, krass, krass, krass. Und Kalifornien ist dein Zuhause. Also ist es ja. Ja, guckst du nicht mehr zurück nach Deutschland, oder könntest du dir das doch nochmal irgendwie vorstellen? oder würdest du sagen jetzt habe ich diesen Weg hier gegangen, und jetzt ist das hier einfach mein Zuhause.

Speaker 2:

Also, ich würde sagen, also, wenn ich eins gelernt habe in den letzten neun Jahren, ist, dass ich das auf keinen Fall für mich festlegen kann und sollte und einfach offen bin dafür. Es fühlt sich nach zu Hause an. Aber auch mit den zwei Menschen, mit denen ich hier zusammenleben darf, fühlt es sich einfach nach zu Hause an, was für mich ganz klar ist irgendwie also, wenn irgendwas passieren sollte, zum Beispiel mit meiner Mutter oder so, dann sieht das alles nochmal ganz anders aus. Also, das ist für mich ganz klar. Für meinen Sohn steht von Anfang an fest also der war zwei, als wir ausgewandert sind für ihn steht von Anfang an fest, dass er wieder nach Berlin ziehen möchte.

Speaker 2:

Das ist sein Zuhausegefühl, das ist in seinem Herzen seine Identifikation, er fühlt sich als Berliner. Das hat sich auch nie geändert, lustigerweise, obwohl er hier einen besten Freund hat und alles, ja, das steht für ihn ganz klar fest. Das ist so, wie vielleicht für mich Kalifornien so mein Herzenszuhause ist. Das ist für ihn ganz klar. Berlin, und das steht für ihn auf jeden Fall fest. Das heißt schon allein dahingehend, mal schauen, was die Zukunft bringt. Also jetzt, ich glaube, mein Partner ist offen für alles, der ist Musiker und lernt Deutsch die ganze Zeit, und das ist ganz süß, und ja, ich glaube, der wäre auch offen für alles, und ich würde mal sagen, wir schauen einfach, was die Zukunft bringt.

Speaker 2:

Also ich glaube, für jetzt ist auf jeden Fall kein Umzug geplant. Jetzt sind wir glücklich so wie es ist, und wie du gesagt hast, natürlich könnte ich jetzt auch niemals von heute auf morgen einfach so nach Deutschland ziehen. Für den Moment ist es aber auch einfach schön so, wie es ist, solange man sich gegenseitig besuchen kann, genau. Also ja, die einzige Herausforderung, die einfach jetzt noch ist, die bleibt mit meinem Ex-Mann einfach da, die richtigen Wege zu finden, damit man das Ganze vielleicht einfach noch besser für alle Beteiligten lösen kann.

Speaker 1:

Ja, und dein Sohn wird ja auch älter und kriegt ja auch immer mehr Mitspracherecht, was er gerne hätte, und so.

Speaker 2:

Genau, absolut.

Speaker 1:

Ich glaube, da werden sich wahrscheinlich einige Dinge schon von alleine irgendwie fügen. Hast du Heimweh? immer mal wieder Kennst du Heimweh? Hast du?

Speaker 2:

Heimweh Immer mal wieder. Kennst du Heimweh, hast du Heimweh Ja so ein bisschen schon. Also, ich merke das selten, muss ich sagen. Also dadurch, dass ich mich wirklich hier sehr wohl fühle und auch im Kontakt bin, dass sich das einfach relativ nah anfühlt, habe ich das relativ wenig. Ich merke, wenn meine erwachsenen Deutschschüler mir erzählen, sie fliegen jetzt alle ständig in den Deutschlandurlaub und freuen sich darauf und sind dann auch in Berlin, da merke ich so ein bisschen Moment, das ist mein Berlin, ich gehöre da eigentlich hin.

Speaker 2:

Ja, es gehört mir, ja, aber wenn ich wüsste, ich hätte die Freiheit, einmal im Jahr, wann immer ich könnte, zu fliegen. Ich glaube, dass mir das eigentlich reicht, um mein Berlin-Zuhause-Gefühl, meine Berlin-Akkus aufzuladen.

Speaker 1:

Es geht also mehr um Berlin als Deutschland, sozusagen, es ist so die Erinnerung, die Stadt.

Speaker 2:

Das auf jeden Fall, und mit den Menschen, die mir nahe sind, bin ich in Kontakt, wobei ich auch da immer dankbar bin für Besuche und auch, wenn ich da bin, dass man sich einfach live sieht. Aber wenn das so einmal im Jahr passiert, dann geht es auch erstmal. Mit meiner Mama würde ich sagen, es ist am härtesten, Einfach weil sie einfach die Oma ist. Sie ist meinem Sohn super nah und ich so das Gefühl habe, da sieht man einfach am meisten, wie die Zeit vergeht. An Kindern sieht man einfach am meisten, wie die Zeit vergeht. Also an Kindern sieht man es und bei Menschen, die älter werden meine Mama ist zum Glück toi, toi, toi gesund und alles, aber trotzdem weiß ich das eben auch zu schätzen.

Speaker 1:

Die Zeit kann man nicht mehr zurückholen, die man dann nicht zusammen hatte. Man kann so alles irgendwie wir leben hier auch sehr intensiv, und ich merke das schon auch an meinen Eltern dass man so wir sind jetzt zehn Jahre genau hier, und das ist schon eine lange Zeit, und man kriegt dieses Stück dazwischen einfach nicht mehr kompensiert in irgendetwas. Alles andere ist so renewable Geld und was weiß ich So. Diese Zeit kriegst du nicht wieder zurück.

Speaker 2:

Nee, genau, nee, nee, nee, genau, ja, und da bin ich mir im Klaren und habe das auch wirklich gut abgewogen miteinander, habe trotzdem das Gefühl, dass das hier unser Zuhause ist und dass sich das richtig anfühlt. Aber parallel fühlt es sich natürlich trotzdem falsch an, dass meine Mama nicht die ganze Zeit bei uns ist. Also das ist ganz klar, aber sie war jetzt vor kurzem für fünf Wochen hier. Das heißt und das hat man auch wirklich gemerkt für uns alle dringend notwendig. Also diese fünf Wochen sind auch wirklich blitzschnell vergangen, aber waren einfach auch wunderschön von Anfang bis zum Ende. Aber es war wirklich nötig für uns, und Ende des Jahres werden wir in Berlin sein. Darauf freue ich mich, und bis dahin also, man lernt so ein bisschen das kennst du vielleicht auch man lernt Geduld anders. Also, wenn man weiß, die Abstände sind größer, mir geht es so wenn ich aber jetzt weiß, wir sehen uns schon im Dezember, ist es irgendwie beruhigend für mich. Also, es ist nicht so total ungewiss, irgendwie irgendwann nächstes Jahr oder so.

Speaker 1:

Und man macht doch mehr aus der wenigen Zeit finde ich, total. Das ist intensiv. Du kannst ja in Deutschland direkt um die Ecke wohnen und redest eigentlich immer nur über alltägliche Dinge. Ich habe immer das Gefühl, wenn wir jetzt so in Deutschland waren wir waren ja letztes Jahr, meine Mama wurde 80, und wir haben so eine schöne Woche Es war eine Woche, aber die ist immer noch so im Herzen, weil die einfach so toll war, und das ist vielleicht da auch nochmal man nutzt diese Zeit, die man hat, qualitativ besser. Irgendwie finde ich.

Speaker 2:

Ja, das habe ich auch von vielen gehört, und das denke ich auch, und das beruhigt mich auch. Und jetzt, weil du gerade gesagt hast, es ist natürlich hart, man bekommt diese Zeit nicht zurück, aber auf der anderen Seite hat man vielleicht einfach diese super intensive Zeit, wenn man sich sieht, die viele andere vielleicht nicht haben, die sich mal hier und da irgendwie sehen und immer das Gefühl hätten, wir könnten uns sehen und dann sich vielleicht doch nicht treffen. Und ja, also, wann immer wir jetzt in Berlin sind, übernachten wir bei meiner Mama, und ich denke dann auch jedes Mal voll cool, ich sitze dann morgens mit meiner Mama zusammen, ja angekuschelt mit einem Kaffee morgens auf ihrem Bett, und dann denke ich, das würde ich sonst wahrscheinlich nie mehr so haben, würde ich in Berlin wohnen. Also dass man so sagt, ich übernachte jetzt bei meiner Mama wahrscheinlich irgendwie nicht irgendwie, aber so passiert das, und das ist irgendwie auch toll.

Speaker 1:

Ja, man kann, Also ich kann das schon auch sehen, dass man nochmal eine andere Nähe entwickelt durch die Ferne. Also die Nähe hat man oft nicht, wenn man da wohnt. Also, die Nähe hat nichts nur mit der Location zu tun. Ja, ja, genau wohnt. Also die Nähe hat nichts nur mit der Location zu tun.

Speaker 1:

Ja, ja genau, Wie intensiv man sich aufeinander freut, wie wichtig es einem ist, welche Prioritäten man dann setzt und so. Also kann ich schon total gut verstehen. Ja, wahnsinnsgeschichte, denise, also sowas Krasses. Also jetzt hast du echt wahrscheinlich sehr viel für dich mit dir ausmachen müssen, an dir lernen müssen, dein Mindset ändern müssen oder ein positives, gutes Mindset, ja, immer wieder dich quasi aus dem Es ist alles so schrecklich hier wieder rausgezogen, und du sprühst ja auch auf deinem Instagram-Kanal so vor lauter Lebensfreude und positiver Positivität. Also so, es ist alles richtig, ist es alles gut. Wie kann man das verpacken und jemand anderem geben? Also, was wäre sozusagen, wenn du ein Stückchen von deinem Durchhaltevermögen, positiven Denken, vielleicht auch Naivität, vielleicht auch ich mache das jetzt Mut Ja, also, wenn du das mal so kombinieren und das mal so in zwei Sätzen an unsere Hörer geben könntest, was würdest du denen als Cocktail sozusagen mitgeben wollen von deiner Geschichte, von deinen letzten neun Jahren?

Speaker 2:

Also, das eine ist, dass ich denke, also, achtsamkeit ist für mich ganz wichtig, das ist für mich nicht nur ein Wort, sondern ich versuche, achtsam zu sein.

Speaker 2:

Und zur Achtsamkeit gehört für mich, wahrzunehmen, was ich alles habe und wofür ich dankbar sein darf. Und das ist total viel, das ist richtig, richtig viel. Und ich bin mir darüber am Klaren, was für ein kostbares, zerbrechliches Geschenk es ist, überhaupt hier sein zu dürfen, leben zu dürfen. Ich bin mir in jedem Moment, tatsächlich wirklich jeden Tag darüber im Klaren, dass es ein Geschenk ist. Ich bin gesund, ich bin hier, ich habe ein Dach über dem Kopf, ich werde geliebt, ich darf lieben Diese Sachen, die so ja vielleicht überromantisch, kitschig klingen, überromantisch kitschig klingen, aber die sind mir wirklich bewusst und dafür bin ich wirklich wirklich dankbar, und die sind für mich so viel stärker als Dinge, über die ich mich vielleicht ärgern könnte.

Speaker 2:

Also, ich bin mir dann, ich habe irgendwie irgendwas in mir schickt mich zwischendurch wie in so eine Vogelperspektive, dass ich das große Ganze sehe und mir sage wir sind ja vielleicht nur einmal auf dieser Welt. Das ist meine Lebenszeit, die ist kostbar. Ich könnte mich jetzt ärgern, aber viel schöner ist es, wenn ich gucke was kann ich Schönes mit meinem Leben machen, und was kann ich Schönes machen, um andere Leute glücklich zu machen? Was kann ich dafür tun, dass ich glücklich bin? Und was möchte ich vielleicht hier Schönes hinterlassen in dieser Zeit, die ich habe, von der ich auch nicht weiß, wie viel ich habe? Also das ist auch was, was irgendwie ich immer so in mir habe, dass ich einfach ja gar nicht weiß, wie alt ich werde, und deswegen möchte ich genau jetzt möglichst viel Schönes hinterlassen. Ich möchte die Menschen, die ich treffe, ich möchte denen ein gutes Gefühl geben an allen meinen Jobs. Ich möchte denen ein gutes Gefühl geben an allen meinen Jobs. Ja, ich möchte, dass sie sich möglichst besser fühlen, nachdem sie mich getroffen haben.

Speaker 2:

Also, ich möchte möglichst viel Schönes hinterlassen in der Zeit, in der ich hier bin, und wenn ich mich ständig über Dinge ärgern würde, würde mir diese Zeit fehlen, und ich weiß, dass Schicksalsschläge einfach eine Herausforderung sind, aber ich habe gelernt, dass Sachen gleichzeitig passieren können. Ein Teil von mir kann traurig sein darüber, dass das passiert ist, dass ich einen Menschen verloren habe, oder dass das passiert ist, und da kann ich gucken, wie gehe ich damit um, gebe dem auch Raum, und gleichzeitig kann ich aber alles Schöne wahrnehmen und das Leben genießen, mit all dem, was es zu bieten hat, und das ist ja viel. Das waren wieder. Das waren viel mehr als zwei Sätze.

Speaker 1:

Ich bin nicht gut mit zwei Sätzen, das macht nichts, weil das war ja alles ganz, ganz toll und auch völlig richtig. Und ich finde, dass man auch sehr viel, was das betrifft, von Amerikanern lernen kann. Ich kann jetzt sagen, wir haben uns gerade, bevor wir rekordet haben, wir haben gerade gerade, bevor wir rekordet haben, wir haben gerade jetzt, wo wir das hier aufnehmen, haben wir sehr viel Nebel und Wolken in Kalifornien. Ich kann sagen, wie schrecklich das jetzt hier ist und so doof. Ich kann aber auch sagen guck mal, wir haben elf Monate im Jahr tolles Wetter, und jetzt haben wir mal einen Monat, wo wir uns quasi mal im Nebel befinden. Und das ist so eine Einstellungssache.

Speaker 1:

Die kann man, glaube ich, auch trainieren, und ich glaube, das beste Trainingslager für uns Menschen sind solche Erlebnisse, wie du sie hattest. Also, das katapultiert dich viel schneller dahin, chancen in Misserfolgen oder in schlechten Situationen zu sehen, als sozusagen sich immer wieder so in diese Situation rein zu versetzen. Ach, ich arme, und es ist doch alles so schrecklich. Sondern, wir lernen ja quasi. In diesen traurigen und schwierigen Situationen trainieren wir unser Mindset und unseren Glauben und unser positives Denken, Und da hast du natürlich echt viel Erfahrung dann auch drin in deinen neun Jahren hier in den USA. Also, ich kann nur jedem empfehlen, der annähernd plant, in die USA zu gehen, oder hier in den USA lebt und eben noch nicht mit der Denise verbunden ist, ihr wirklich auf Instagram zu folgen.

Speaker 1:

Du machst einen ganz, ganz schönen, positiven Account. Du erzählst ja auch ganz viel immer Auswanderer. Bei dir geht es ganz viel auch um andere Menschen auf deinem Account, mit denen du in Verbindung bist, oder ich glaube, im Juni machst du auch immer so eine Auswanderer-Challenge irgendwie. Also du machst dann auch so gewisse Themenmonate und hast ganz viel Interaktion auch mit deinen Followern auf Instagram. Also, wer da noch nicht ist, der bitte jetzt folgen, findet ihr natürlich alles in den Shownotes, und dann kann ich eigentlich nur sagen danke für deine wahnsinnige Offenheit, hier über deine Geschichte zu sprechen. Danke, ich danke dir, es war schön, es war sehr schön mit dir Und für deine positive Energie, die sprüht sozusagen überall, auf allen Kanälen. Vielen, vielen Dank, liebe Denise. Oh, wie schön, das freut mich Dankeschön Bis dann Tschüss, bis bald.

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